Die Kochprofis

Gute Köche sind gefragt und haben die Chancen, jeden Tag Menschen glücklich zu machen.

„Ich könnte mir keinen Beruf vorstellen, der mir größere Freude bereitet als Koch. Zu erleben, wie unsere Gerichte unseren Gästen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, ist einfach wunderbar“, sagt Kurt Henkensmeier. „Koch ist zudem einer der Berufe, in dem man „nur“ mit einem Hauptschulabschluss richtig Karriere machen kann. Worauf man sich als Koch natürlich einlassen muss, sind die Arbeitszeiten: Man arbeitet, wenn andere ausgehen, abends und am Wochenende.“ Kurt Henkensmeier ist Küchenmeister und Ausbilder im Gesellschaftshaus in Ludwigshafen, einem von mehreren Gastronomiebetrieben der BASF. Das Gesellschaftshaus ist bekannt für seine gehobene Küche.
Die BASF bildet im Jahr rund 10 Köche aus. Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss, „Noten sind nicht alles, wenn man in der Bewerbung vermitteln kann, dass man wirklich an dem Beruf interessiert ist“, sagt Kurt Henkensmeier.

Wer sich überlegt, die Ausbildung zum Koch zu absolvieren, weil er gerne backt und Essen zubereitet, ist schon auf der richtigen Spur. Aber das alleine reicht nicht aus, denn zwischen privatem und professionellem Kochen bestehen Unterschiede: Kurt Henkensmeier und sein Team bereiten jeden Abend ein Buffet aus mehreren Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts zu, die innerhalb kürzester Zeit fertig sein müssen. Das klappt nur, wenn jeder im Team feste Aufgaben übernimmt, wie zum Beispiel die Zubereitung der Beilagen und sich zeitlich exakt mit seinen Kollegen abstimmt. Wenn der Braten vor der Gemüsebeilage fertig ist und kalt wird, ist das ungeschickt.

Kreativ und strukturiert

 „Gute Köche vereinen unterschiedlichste Fähigkeiten in sich“, sagt Kurt Henkensmeier. „Sie sind kreativ und gleichzeitig strukturiert und effizient. Sie müssen selbstständig arbeiten, aber dennoch gerne zuarbeiten und aushelfen, wenn Not am Mann ist.“ In der Küche kann es stressig werden und als gut eingespieltes Team kommt man damit am besten klar. Was Kurt Henkensmeier von seinen Mitarbeitern zudem erwartet sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. „Unsere Gäste möchten nicht warten, und wenn jemand kurzfristig fehlt oder zu spät kommt, baden dies die Kollegen aus.“

Worin sich privates Kochen und professionelles Kochen auch unterscheiden, ist eine ausgefeilte Planung, zum Beispiel, was den Einkauf betrifft. Es gilt, die besten Zutaten zum besten Preis einzukaufen und nur so viel, dass nichts verdirbt. Ein anderes wichtiges Thema: Hygiene. Diese ist oberstes Gebot und Chaos am eigenen Arbeitsplatz für Köche tabu.

Nicht jeder Hobbykoch ist also für die Ausbildung zum Koch geeignet. Um das für sich abzuklären, ist es ideal, vorher ein Praktikum zu absolvieren, denn dann erhält man einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag und beide Seiten können gleichzeitig für sich klären, ob sie zu einander passen.
Neugierig und lernbereit

Alles, was man können muss, wird einem in der dreijährigen Ausbildung beigebracht, am Arbeitsplatz und in der Berufsschule. Aber für Kurt Henkensmeier gilt: „Als Koch hat man nie ausgelernt. Man wird nur richtig gut, wenn man neugierig bleibt und bereit ist, sich ständig weiterzubilden.“ Um diese Neugierde und die Kreativität anzustacheln, schickt die BASF bereits ihre Azubis auf Kochwettbewerbe.“ Sehr hilfreich waren für Koch Henkensmeier auch seine Berufsstationen im Ausland, er habe von dort viele Anregungen mitgebracht.

Die Chancen, eine Ausbildungsstelle als Koch zu erhalten, sind im Augenblick gut. Ausbildungsstellen findet man online, zum Beispiel unter www.basf.com/ausbildung. Wenn es schwierig wird, hilft auch der Verband der Köche Deutschlands (https://www.vdk.com). Was man in der Ausbildung verdient, unterscheidet sich je nach Ausbildungsbetrieb. Im ersten Lehrjahr sind es rund 670 €, im dritten rund 870 €. Nach der Ausbildung startet man mit rund 1500 € brutto, aber das steigert sich mit den Jahren und der Verantwortung, die man übernimmt. Also bereit sein für die Karriere!

© Rita Spatscheck